Ein Paradies

Als wir damals hier das erste Mal um die Ecke schauten, war alles verwildert. Es gab keinen gepflasterten Hof oder Garagen, nicht einmal einen Weg. Nur das alte Bauernhaus, teilweise schon zerfallen, lag da wie eine Insel ungestörter Ruhe. Zunächst begannen wir das Wohngebäude zu renovieren. Es gab schon mal ein Schlafzimmer. Das Bad wurde zuerst eingerichtet, darin ein Camping-Kocher als provisorische Küche. Es war Winter, ein Fenstersims diente als Kühlschrank. Bis alle Zimmer bewohnbar waren verging ein Jahr. Danach wurde die Scheune und der Stall in eine Wohnung und Appartements umgebaut. Dazu kam ein Büro und eine Sauna. Die Dachkonstruktion blieb erhalten.

Dann fingen wir an den Garten zu gestalten, einen Weg anzulegen, Garagen, eine Terrasse nach Süden, einen Teich  und einen kleinen Wintergarten. Wir konnten den ehemaligen Sandplatz für die Pferde der Nachbarn, dazu gewinnen. Heute steht dort ein Gewächshaus, ein Schildkrötengehege und ein Gartenhäuschen. Die meisten Arbeiten erledigten wir selbst und so entstand nach und nach das Paradies - denn so bezeichnen es viele, die das erste Mal hierher kommen. Es ist ein Rückzugsort, ein Sanktum für Pflanzen, Insekten, Vögel und Tiere. Anfangs habe ich noch mit der Sense gemäht, später dann doch auch mit dem Rasenmäher aber extensiv, und mittlerweile lassen selbst die mit allen erdenklichen, motorisierten Gartengeräten ausgestatteten Nachbarn auch mal eine Blumeninsel stehen.